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St. Marien
Die Stellwagen-Orgel (1659) in St.Marien

Die Orgel der Marienkirche wurde 1653-1659 von Friedrich Stellwagen aus Lübeck mit 51 Registern, verteilt auf drei Manuale und Pedal, erbaut. Sie ist heute die größte in der Mitte des 17. Jahrhunderts neu erbaute Orgel Europas und das älteste Instrument im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern. Als norddeutsche Barockorgel eignet sie sich hervorragend für die Interpretation des reichen norddeutschen Musikrepertoires des 16., 17. und beginnenden 18.Jahrhunderts (Heinrich Scheidemann, Franz Tunder, Matthias Weckmann, Dietrich Buxtehude, Nicolaus Bruhns u.a.)


Das Orgelwerk

3 Manuale und Pedal
51 klingende Stimmen
mechanische Schleifladen
12 Keilbälge

Gehäuse mit Figuren und reicher Ornamentik in frühbarockem Stil

Disposition:

II. Werck C,D-c3
Principall 16’ (im Prospekt)
Bordun 16’
Octava 8’
Spitz Flött 8’
Hollquinta 6’
Superoctav 4’
Holl Flött 4’
Flachflött 2’
Rauschpfeiffe 2f. 2 2/3

Mixtur 6-10fach 2

Scharffs 4-6fach 2/3
G. Trommet 16’

III. Oberposidiff C,D-c3
Principall 8’ (im Prospekt)
Holflött 8’
G. Plockflött 8’
Octava 4’
Kl. Quintadeen 4’
Nasatt 3’
Gemshoren 2’
Scharffs 4-6fach 1

Trommet 8’
Krumhoren 8’
Schalmey 4’

I. Rückpositiff C,D-c3
Gr. Quintadeen 16’
Principall 8’ (im Prospekt)
Gedact 8'
Quintadeen 8’
Octava 4’
Dultz Flött 4´
Feltpfeiffe 2’
Sifflitt 1'
Sesquialtra 2fach 2 2/3

Scharffs 4-6fach 1
Zimbell 3fach 3/16
Dulcian 16’
Trechter Regal 8’
Sup. Regal 4’

Pedal C,D-f1
Grosprincipall Bas 24’ (im Prospekt)
Principall Bas 16’
Gedactundersatz 16’

Octaven Bas 8’
Spitzflöt Bas 8’
Superoctav Bas 4’
Nachthoren Bas 4’
Feltpfeiffen Bas 2’
Mixtur Bas 5fach 1

Posaunen Bas 16’
Trommet Bas 8’
Dulcian Bas 8’
Schalmey Bas 4’
Cornett Bas 2’

Nebenzüge
Werckventil
Tremulant
Glöcklein
Ventil zum oberposidiff
Zimbelstern
Ventill zum bas
Trommell
Ventil zum Rückposidiff
Vogelgeschrei
Manualschiebekoppel III/II

Der Orgelbauer Friedrich Stellwagen (1603-1660)

1603
Friedrich Stellwagen wird in Halle/Saale geboren

spätestens 1629
Stellwagen ist Mitarbeiter Gottfried Fritzsches in Hamburg

um 1635
Stellwagen gründet als selbständiger Meister eine Werkstatt in Lübeck

1636-1641
Stellwagen erweitert die kleine Orgel der Jakobikirche in Lübeck und führt im Anschluß daran einen großen Umbau der Hauptorgel in der Lübecker Marienkirche durch, der von Heinrich Scheidemann geprüft wird

1650
Stellwagen baut ein dreimanualiges Orgelwerk für die Katharinenkirche in Salzwedel

1653-1659
Stellwagen errichtet sein größtes und letztes Werk in der Marienkirche zu Stralsund

1660
Friedrich Stellwagen stirbt zu Anfang des Jahres in Lübeck

Die Restaurierung

Die Stellwagen-Orgel in St.Marien wurde in den Jahren 2004 bis 2008 vollständig restauriert durch die Orgelbauwerkstätten Kristian Wegscheider (Dresden), Hans van Rossum (Andel/Niederlande) und Gunter Böhme (Dresden). Die Wiederherstellung der Gehäuseornamentik lag in den Händen der Alteliers von Hilke Frach-Renner (Dresden) und Stephan Thürmer (Dresden). Ziel der Restaurierung war es, das Instrument so weit wie möglich im Zustand von 1659 wiederherzustellen.

Die Restaurierungsarbeiten wurden in großzügiger Weise vollständig von der Hermann-Reemtsma-Stiftung Hamburg finanziert.



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